Begrüße
die Tiere der
Streuobstwiese!
Es gibt hier so viele Baumhöhlen und wunderbar morsche Stämme oder tote Äste.
Auch die sonnigen Plätze auf den Gräsern und Wiesenblumen sind beliebt oder die schattigen Bereiche unter den Baumkronen. Zwischen den Zweigen finden sich nicht nur gute Verstecke, sondern auch noch genügend Futter.
Es ist tierisch toll, hier leben zu können!
Wir sind die Allesfresser auf der Streuobstwiese!
Steinkauz
Ich gehöre zu den Eulen, werde aber nicht größer als eine Taube und wiege weniger als 2 Tafeln Schokolade.
Auf Streuobstwiesen mag ich die alten Bäume mit hohlen Ästen. Denn darin brüte ich meine Jungen aus. Notfalls nutze ich auch die länglichen Nistkästen, die ihr Menschen für mich in die Bäume hängt.
Meine Leibspeise sind Feldmäuse. Ich kann sogar genauso schnell rennen wie sie! Außerdem fresse ich gern Insekten, Regenwürmer, Blindschleichen und Kröten.
Meistens jage ich nachts. Tagsüber jage ich nur, wenn meine Kinder sehr hungrig sind – dann habe ich alle Krallen voll zu tun.
Siebenschläfer
Sieben Monate sind eine lange Zeit. Aber ich halte sogar noch länger Winterschlaf! Erst im Mai wache ich auf.
Dann gehe ich nachts auf Beutejagd: Insekten, ab und zu mal Vogeleier, Pflanzensamen und Fallobst stehen auf meinem Speisezettel.
Eigentlich baue ich das weich gepolsterte Nest für meine bis zu 10 Jungen gern in Baumhöhlen. Deswegen mag ich die alten Bäume auf den Streuobstwiesen sehr. Aber bei Wohnungsmangel ziehe ich auch in Vogelnistkästen ein.
Außerdem kann ich mir auf der Streuobstwiese im Herbst eine gute Speckschicht für meinen langen Winterschlaf anfressen.
Wir haben Insekten zum Fressen gern!
Zwerg-Fledermaus
Neben mir gibt es noch viele verschiedene andere Arten. Aber wir alle haben Insekten und Spinnen zum Fressen gern. Auf Streuobstwiesen finden wir viele davon. Außerdem finden wir in alten Obstbäumen in Astlöchern und unter abstehender Rinde oft gute Tagesverstecke. Am besten kannst du uns in der Dämmerung beobachten, denn wir jagen unsere Beute in der Nacht. Dabei fressen wir im Flug. Pro Nacht verspeise ich tausend bis zweitausend Mücken!
Grünspecht
Ich bin ein richtiger Ameisenspezialist. Deswegen bin ich oft am Boden unterwegs. Mit meiner bis zu 10 Zentimeter langen Zunge komme ich gut an sie heran. Aber auch andere Insekten, Regenwürmer und Früchte stehen auf meinem Speiseplan.
Mein Ruf klingt wie ein heißeres Lachen, höre ihn dir doch einmal an, dann erkennst du mich draußen bestimmt wieder!
Blindschleiche
Nein! Ich bin keine blinde Schlange. Ich bin eine Echse und ein sehr zerbrechliches Wesen.
Bei Gefahr werfe ich meinen Schwanz ab, um zu entkommen. Da ich nicht beißen kann, muss ich mich gut tarnen und mich langsam bewegen.
Auf Futtersuche gehe ich in der Dämmerung: Raupen ohne Haare, Spinnen, Regenwürmer und Nacktschnecken liebe ich. Habe ich meine Beute erwischt, verschlinge ich sie im Ganzen. Manchmal dauert das fast eine halbe Stunde.
Obwohl ich nur etwa 40 cm groß werde, kann ich weit über 10 Jahre alt werden.
Gartenrotschwanz
Streuobstwiesen sind meine Lieblingsheimat. Mein Name Gartenrotschwanz kommt daher, dass eine Obstwiese früher Obstgarten genannt wurde.
Schau dir mein schönes farbenfrohes Federkleid an! Im späten Herbst ziehe ich nach Afrika in die Savanne. Erst im April kehre ich zurück. Dann freue ich mich wieder auf leckere Insekten und Insektenlarven, Raupen, Spinnen und später im Jahr auch auf ein paar Beeren.
Höre dir mal meinen schwatzenden Gesang an!
Wir lieben Fallobst!
Admiral – ein Langstreckenflieger
Jedes Jahr fliege ich von Afrika übers Mittelmeer und die Alpen, oft bis weit in den Norden.
Meine Nachkommen machen auf der Rückreise in den Süden bei euch Halt, zum Beispiel auf euren Streuobstwiesen.
Hier tanken wir im Spätsommer noch einmal ordentlich Fallobstsaft-Energie für den weiten Flug.
Trauermantel – der Überwinterer
Im Sommer schlüpfe ich als Falter aus meiner Verpuppung. Meine Lieblingsnahrung sind dann Baumsäfte und Fallobstsaft. Für einen Schmetterling kann ich ziemlich alt werden: 1 Jahr!
Als erwachsenes Tier überwintere ich in Asthöhlen und anderen Verstecken. Im Frühjahr seht ihr mich noch eine Weile fliegen, wenn ich meine Eier ablege.
Gemeine Wespe – mit dem Strich auf der Stirn
Als erwachsenes Tier speise ich vegetarisch. Zuckerhaltige Pflanzensäfte liebe ich, aber zu eurem Leid auch Kuchenkrümel und Eis. Wenn ich mir tierische Nahrung suche, dann ist sie meist für meine Larven gedacht.
Mein kugeliges Nest baue ich gern in dunkle Hohlräume, zum Beispiel Mauselöcher. Als Material nutze ich dafür morsches Holz.
Zusammen mit der Deutschen Wespe gehöre ich zu den wenigen angriffslustigen Kurzkopfwespen.
Hornisse – groß und friedlich
Als ausgewachsene Hornissen brauchen wir zum Fliegen ordentlich Kraft.
Mit dem süßen, kohlehydrathaltigen Saft überreifer Früchte tanken wir viel Energie. Darum lieben wir Fallobst!
Solange ihr nicht in die Nähe unserer Nester kommt, interessieren wir uns gar nicht für euch Menschen und verhalten uns ruhig. Zusammen mit den vielen Langkopfwespen gehören wir zu den friedlichen Wespen.
Wir knabbern uns durchs Holz!
Bunter Kirschbaum-Prachtkäfer
Wie der Name schon sagt: ich bin prächtig und bunt. Meine Eier lege ich fast nur unter die Rinde von Kirschbäumen.
Dort entwickeln sich dann meine holzfressenden Larven. Da ich schon so selten geworden bin, ist es sehr wichtig, dass die Menschen alte Kirschbäume für mich erhalten. Ganz klar, dass ich deswegen Streuobstwiesen mit jungen und alten Kirschbäumen liebe! Die alten Kirschbäume brauche ich jetzt gleich. Die jungen Kirschbäume sind wichtig, damit auch meine Nachfahren in vielen Jahren noch alte Kirschbäume finden können.
Körnerbock
Ich, der Körnerbock bin der größte heimische Bockkäfer. Ich werde bis zu 5 Zentimeter lang! Meine riesigen Fühler sind ein besonderes Merkmal.
Mehrere Jahre lebe ich zuerst als holzfressende Larve. Dann schlüpfe ich im Hochsommer durch ein großes ovales Bohrloch nach draußen.
Meine Eier lege ich später unter der Rinde von kränkelnden Bäumen ab oder auch unter der von absterbenden Ästen.
Solche Bäume finde ich fast nur noch auf Streuobstwiesen.
Hirschkäfer
Ganze 9 Zentimeter lang kann ich, das Hirschkäfer-Männchen, mit meinem Geweih werden! Von diesem Geweih leitet sich auch mein Name ab. Aber auch mein Weibchen ist mit 6 Zentimetern noch riesig groß.
Unsere Kinder, die Larven, leben 5 bis 8 Jahre in der Erde und ernähren sich dort von feuchtem, morschen Holz. Am liebsten von altem Eichenholz, aber auch Obstbaumholz. Das Holz zersetzen sie dabei zu Humus.
Als Puppe verbringen unsere Kinder weitere 6 Wochen unter der Erde. Nur wenige Wochen leben wir als erwachsene Hirschkäfer dann über der Erdoberfläche.
Dort ernähren wir uns von Baumsäften.
Blauschwarze Holzbiene
Ich bin eine der größten Wildbienen in Europa. Viele halten mich daher für eine Hummel. Ich kann 20 bis 25 Millimeter groß werden!
Die Nistgänge für meine Larvenkinder baue ich mir selbst. Dafür nage ich Gänge in mürbes, totes Holz. Deswegen liebe ich sonnige Streuobstwiesen, auf denen noch alte Bäume stehen, dort finde ich das passende Holz oder auch große Baumpilze. Darin kann ich ebenfalls gute Gänge knabbern. In die Gänge lege ich meine riesigen, etwa 10 Millimeter großen Eier, jedes Ei bekommt eine eigene Zelle. Die Wand der Zelle baue ich aus abgenagten Holzspänen und Speichel.
Da wir Holzbienen so groß sind, brauchen wir auch viel „Flugbenzin“, also Nektar. Meine Kinder brauchen einen großen Pollenvorrat. Deswegen haben wir uns nicht auf bestimmte Pflanzen spezialisiert.
Wir danken den Holzfressern!
Hahnenfuß-Scherenbiene
Unser Name kommt daher, weil wir männlichen Hahnenfuß-Scherenbienen gern in den gelben Hahnenfuß-Blüten schlafen.
Außerdem haben wir uns auf diese Pflanze spezialisiert: Unsere Larvenkinder wollen nur Hahnenfuß-Pollen und -Nektar! Zum Glück finden wir ihn auf Streuobstwiesen reichlich.
Unsere Weibchen legen ihre Eier in Totholzgänge mit 3 bis 5 Millimetern Durchmesser. Am Ende verschließen sie die Nistgänge mit Lehm oder Sand oder auch ganz winzigen Steinchen.
Damit es nicht herausbröselt, vermischen sie das Baumaterial mit Blütennektar.
Kleine Glockenblumen-Scherenbiene
Mit 8-10 Millimetern bin ich eine wirklich winzige Biene und rundum schwarz. Verwechsle mich nicht mit einer Ameise!
Von Juni bis September kannst du mich fliegen sehen.
Mein Name verrät dir, wo du mich findest: an Glockenblumen. Denn ihr Pollen ist die einzige Nahrungsquelle meiner Larvenkinder! Ohne Glockenblumen könnten wir nicht leben.
Auf der Streuobstwiese lege ich meine Eier in Hohlräume von löchrigem Totholz. In der Nähe muss ich unbedingt Lehm finden, denn das ist mein Nistmaterial. Damit verschließe ich meine 2 Millimeter dünnen Nistgänge.