aktivieren und motivierenMit Kindern in die Natur
Was sollte man beachten, wenn man mit Kindern in die Natur geht?
Selbstverständlich stehen auch bei den Naturpark-Detektiven die Sicherheit und die Gesundheit der Kleinen im Vordergrund. Einerseits sollen sich Ihre Kinder nicht langweilen, aber andererseits sollen sie auch nicht überfordert werden. Nachfolgend haben wir für Sie als Eltern einige Hinweise und Anregungen zusammengestellt.
Mit Kindern in die Natur:
Gute Vorbereitung
Wohin soll es gehen, was möchten wir erleben, entdecken oder erforschen? Im Naturpark gibt es eine riesige Vielfalt für Familienausflüge an der frischen Luft und ein ebenso großes Angebot an Informationsmaterial. Damit Ihnen die Vorbereitung leichter fällt, haben wir unter „Sehen und Erleben“ eine themenspezifische Übersicht für Sie erstellt. Nutzen Sie auch unsere entsprechenden Naturpark-Flyer.
Planen Sie einen größeren Ausflug? Am besten informieren Sie sich schon vorher über verschiedene Streckenverläufe. So können Sie den Weg vom Schwierigkeitsgrad her entsprechend den Anforderungen Ihrer Kinder auswählen. Besonders bei längeren Strecken ist es vorteilhaft, eine Abkürzung parat zu haben, falls das Wetter oder die Laune unerwartet umschlagen sollten oder Sie unterwegs so spannende Stellen entdecken, dass an ein Fortkommen nicht zu denken ist.
Gut ausgesuchte Kinderwanderungen beinhalten immer einen oder mehrere Höhepunkte. Das kann z.B. die Möglichkeit sein, in einem Bach zu planschen, Wildtiere, Pflanzen oder Gesteine spielerisch näher kennen zu lernen, gut geeignete Kletterbäume zu erklimmen, tolle Versteckmöglichkeiten zu finden, ein Waldhäuschen bauen zu können, gemütliche Rastplätze für ein Picknick oder eine kinderfreundliche Einkehr anzusteuern. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt: Laden Sie Freunde der Kinder oder befreundete Familien zu einer gemeinsamen Wanderung ein – denn gemeinsam wird der Weg für die Kinder gleich dreimal so spannend.
Mit Kindern in die Natur:
Motivation
Wie locken Sie Ihre Kinder ins Grüne? Viele kennen es: Das Murren der vielleicht schon älteren Kinder, wenn ein Spaziergang oder gar eine Wanderung ansteht. Während die meisten Kleinkinder noch mit vollem Elan und Begeisterung jede Kleinigkeit am Wegesrand entdecken und darüber die Zeit vergessen können, meinen die „Größeren“ schon alles zu kennen und tun einen längeren Spaziergang oder eine Wanderung oft schon im Vorfeld als „langweilig“ ab.
Fordern Sie „die Großen“ doch mal mit einem selbst erdachten Quiz heraus, einer gegenseitigen Schnitzeljagd oder einem von den Kindern vorzubereitenden Picknick. Im Naturpark bieten sich z. B. verschiedene Geocaching-Routen an, außerdem locken eine Vielzahl an Themen-Erlebnispfaden für Groß und Klein, immer informativ, teilweise interaktiv oder mit der Möglichkeit, durch Lösen von Rätseln oder Beantworten von Fragen ein „Diplom“ zu erwerben.
Lassen Sie Ihre Kinder selbst in den Kinder-Naturpark-Nachrichten nach einem Ausflugsziel stöbern. Oder stellen Sie verschiedene Rubriken (siehe Sehen und Erleben) zur Auswahl. Wollen Sie kreativer herangehen, so überlegen Sie sich gemeinsam ein Ausflugs-Motto. Jeder kann dann seine Ideen und Wünsche dazu beitragen.
Mit Kindern in die Natur:
Neugier wecken
Jede noch so kurze Wanderung können Sie nutzen, um das Interesse Ihrer Kinder zu wecken. Kleine Aufgabenstellungen, die neugierig machen oder den Sammelinstinkt anregen, sind ein einfach vorzubereitendes Mittel. Zum Beispiel können Sie sogenannte „Eierkarton-Aufgaben“ lösen lassen: Finde etwas Rundes/ Spitzes/ Weiches/ Stacheliges/ Schweres/ mit Loch/ Rotes/ Gepunktetes/… und lege es in die jeweilige Mulde vom Eierkarton. Am Ende kann dann verglichen werden, wer was gefunden hat. Außerdem können sich in einer zweiten Runde die Kinder selbst entsprechende Eigenschaften ausdenken. Oft entstehen durch die interessanten Fundstücke Fragen, die unerwartet Zugang zu einem neuen Themenfeld eröffnen. Mit den Sammlungen kann daheim später sogar noch gebastelt werden.
Mit Kindern in die Natur:
Für Abwechslung sorgen
„Ist es noch weit?“ oder „Wann sind wir da?“ sind typische Fragen, wenn Kindern der Weg zu lang(weilig) wird.
Gut helfen dagegen rechtzeitige Abwechslungen mit kleinen Spielen, wie zum Beispiel „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist …“ (Farbe oder Form nennen) oder die „Blindenführung“: abwechselnd wird die „blinde Person“ von der „Sehenden“ bis zu einer vorher festgelegten Stelle (z.B. nächste Kurve/ nächster Baum) geführt. Dabei werden die Sinne geschärft. Ebenso funktioniert das Baumraten: Mit verbundenen Augen wird das Kind zu einem von mehreren Bäumen geführt. Durch Betasten, etc. merkt es sich Details, wird dann wieder zum Ausgangspunkt geführt und hat nun die Aufgabe, den richtigen Baum zu erraten. Ebenso kann man verschiedene Naturmaterialien, die auf dem Weg eingesammelt werden, in einem kleinen Säckchen ertasten lassen. Wenn Sie möchten, können Sie auch eine kleine Blumenpresse mitnehmen und unterwegs befüllen, z.B. verschiedenfarbige Blüten sammeln oder verschieden geformte Blätter, etc.
Fernglas und (Becher-)Lupe erweitern das eigene Blickfeld und geben neue Impulse der Beobachtung und anhand von einfacher Bestimmungsliteratur können zum Beispiel essbare Pflanzen gesucht und, wo möglich, gesammelt werden. Wichtig ist ebenfalls, gelegentlich Pausen einzulegen. Wahrnehmungsübungen (z.B. Augen für 3 Minuten schließen und Geräuschen lauschen – wer hört die meisten und kann sie benennen?) oder ein Wettbewerb (Wer entdeckt an diesem Ort die meisten Insekten und welche Fantasie-Namen könnten sie haben?) können dabei spannender sein als ein Schokoriegel.
Mit Kindern in die Natur:
Den Kindern Zeit lassen
Damit eine Wanderung mit Kindern für alle entspannt verläuft, ist der wichtigste Faktor ZEIT. Nehmen Sie sich genügend davon mit auf den Weg, man weiß nie, was einem unterwegs Spannendes begegnet. Vermeiden Sie eigenen Zeitdruck – egal ob bei der Anreise oder während einer Tour, er überträgt sich auf Ihre Kinder. Starten Sie ausgeglichen und nehmen Sie sich lieber weniger vor, was Sie dafür aber umso intensiver miteinander erleben können.
Haben Ihre Kinder dann unterwegs eine Stelle gefunden, die sie in ihrer Neugier, Fantasie oder ihrem Bewegungsdrang so richtig herausfordert, geben sie ihnen Zeit und lassen Sie sich ebenfalls darauf ein. Manchmal ist ein umgestürzter Baumstamm am Bach fesselnder und inspirierender als der Abenteuerspielplatz am Ziel der Wanderung.
Mit Kindern in die Natur:
Getränke und Snacks
Abgepackte Fertigprodukte haben im stressigen Alltag sicher ab und zu ihren Platz und als Notfall-Snack unterwegs ihre Berechtigung. Auf einer entspannt geplanten Familien-Tour ist es jedoch immer eine sehr gute Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen für selbst zubereitete Snacks oder noch schöner, ein Picknick im Grünen. Nutzen Sie die Gelegenheit, hierbei das ökologische Bewusstsein Ihrer Kinder zu schärfen und seien Sie Vorbild: Bieten Sie Snacks, wie kleingeschnittenes Obst und Gemüse, mundgerechte Stücke von Vesperbroten, Gebäck, etc. in eigenen Gefäßen an.
Vermeiden Sie unbedingt einzeln in Plastik oder Aluminiumfolie verpackte Nahrungsmittel. Auch bei Getränken gilt es Vorbild zu sein: verzichten Sie auf die praktischen, aber müll-intensiven Einmalverpackungen zugunsten von Mehrwegflaschen oder noch besser, eigenen wiederbefüllbaren Flaschen.
Mit Kindern in die Natur:
Ein eigener Rucksack
Die meisten Kinder sammeln gern Naturmaterialien – im eigenen Rucksack sollte daher neben dem obligatorischen Wetter- und Sonnenschutz, einem kleinen Reiseproviant und einem praktischen Sitzkissen auch genügend Platz und evtl. ein kleines Behältnis für besondere Fundstücke vorhanden sein. Je nach Alter ergänzen Becherlupe, Schnitzmesser oder Fernglas und Fotoapparat die Ausstattung.
Wichtig ist dabei, dass die Kinder ihren eigenen Rucksack haben und auch tragen. So können sie sich schon vorher auf den Ausflug vorbereiten und während der Tour selbständiger sein. Außerdem vermeiden Sie als Eltern so das „Packesel-Sein“ und mitgenommen werden nur Fundstücke, die die Kinder selbst tragen können und wollen.
Möchten Sie noch einen Schritt weiter gehen? Ein mitgenommener kleiner Abfallbeutel für alle Fälle erlaubt Ihren Kindern, Verantwortung zu übernehmen und unterwegs entdeckten Verpackungsmüll zum nächsten Mülleimer zu transportieren. Damit tun Sie Ihr Möglichstes, Ihre Kinder für das Thema saubere Umwelt nachhaltig zu sensibilisieren.
Mit Kindern in die Natur:
Richtige Kleidung und Regenschutz
„Mein Fuß tut weh!“ oder „Ich habe ganz kalte Füße“ – damit unterwegs der Schuh nicht drückt, ist gut eingelaufenes, wetterfestes Schuhwerk mit griffiger Sohle eine wichtige Voraussetzung für die kleinen und großen Entdeckungstouren in der Natur. Der schönste Weg und die interessantesten Attraktionen werden bedeutungslos, wenn die falsche Kleidung unterwegs für Kummer sorgt. Um so richtig toben und entdecken zu können, eignet sich keine feine Ausgehtracht. Auch gegen kurze Regenschauer will man gut gewappnet sein. Und für den Notfall ist es immer gut, etwas Wechselwäsche dabei zu haben.