
Frühling im Klimawandel
Der Frühlingim Klimawandel
Das Frühjahr im Klimawandel
Milvus, der alte Rotmilan, sitzt weit oben auf seinem Stammplatz in einer alten Eiche am Waldrand. Von seinem Platz aus kann er bis ins Rheintal hinunter blicken. Hinter ihm steigen die steilen Hänge des Schwarzwalds auf. Milvus ist schon über 20 Jahre alt. Ein stolzes Alter für diesen Greifvogel mit dem rostrot gefärbten Körper und dem grauen Gefieder um den Kopf. In seinem Leben hat er schon viel gesehen und erlebt.
Es ist Ende Februar, also eigentlich noch Winter. In höheren Lagen des Schwarzwalds liegt noch Schnee. Hier, Richtung Rheintal, zeigt sich schon langsam der Frühling. Der kommt von Jahr zu Jahr früher. Und das liegt am Klimawandel. Viele Tier- und Pflanzenarten passen sich an diese Veränderungen des Klimas an. Der Rotmilan kann das schon seit Jahren beobachten. Auch er selbst stellt sich auf das sich verändernde Klima ein.
Die Tiere und der Frühling im Klimawandel
In der Ferne kann Milvus Störche fliegen sehen. Die ziehen inzwischen nicht mehr so weit in den Süden wie früher, als die Winter noch kälter waren. Einige von ihnen bleiben sogar den ganzen Winter hier. Von denen die wegfliegen, kommen viele schon im Februar zurück.
Früher ist auch Milvus im Winter in Richtung Süden geflogen. Inzwischen bleibt er in seinem Revier im Schwarzwald – wie viele seiner Artgenossen.
Andere Tiere schlafen, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Die Eichhörnchen zum Beispiel halten Winterruhe in ihrem gemütlichen Kobel. Sie wachen eigentlich nur selten auf, um sich etwas zum Fressen aus einem ihrer Verstecke zu holen. In warmen Wintern passiert das aber viel öfter. Die Wintervorräte werden dann manchmal knapp. Außerdem kosten solche Ausflüge am Boden die Eichhörnchen viel Kraft.Der Dachs unten am Waldrand hat dasselbe Problem. Auch er hält eigentlich Winterruhe in seiner tiefen Erdhöhle. Milvus sieht die Dachsfamilie aber gerade oft durchs Unterholz streifen, weil es durch den Klimawandel so viel wärmer geworden ist.
Wald-, Feld-, und Wühlmäuse sind die Leibspeisen des alten Rotmilans. Sie sind das ganze Jahr über aktiv. Da es viel seltener Schnee gibt als früher, ist die Jagd nach ihnen in der kalten Jahreszeit einfacher geworden. Außerdem bekommen viele Mäuse inzwischen schon Ende Februar ihren ersten Nachwuchs. Milvus ist auch ein guter Fischjäger. Er greift die verletzten oder toten Fische direkt von der Wasseroberfläche. Die Seen und Flüsse sind im Winter nur noch selten von einer Eisschicht bedeckt. Das hilft dem Rotmilan.Die Pflanzen und der Klimawandel im Frühling
Auch in der Pflanzenwelt sind die Veränderungen durch den Klimawandel sichtbar und spürbar, wenn man genauer hinschaut. Seit Ende Januar schon sind die „Kätzchen“ inzwischen an manchen Haselnuss-Sträuchern mit gelbem Blütenstaub überzogen. Die weißen Blüten der Buschwindröschen bedecken den Boden in manchen Jahren bereits Ende Februar. Sie nutzen die Zeit, so lange das Sonnenlicht noch durch die winterkahlen Bäume auf den Waldboden fällt.
Ab Anfang März etwa rührt sich dann unsichtbares Leben in den Bäumen. Sobald die Erde auftaut, erwachen sie aus ihrer Winterruhe und die Baumsäfte steigen in den Stämmen und Ästen nach oben. Für den Milan mit seinem guten Gehör ist das sogenannte „Baumrauschen“ sogar manchmal zu hören. Vor allem, wenn er auf den Ästen der alten Hainbuche sitzt.
Von dort sieht er auf die Streuobstwiese am Hang. Die Apfelblüte dort ist inzwischen um etwa zwei Wochen früher als zu Beginn seines Lebens. Sie beginnt oft schon Anfang April. Das ist gefährlich für die empfindlichen Blüten der Bäume, denn zu dieser frühen Jahreszeit kann es manchmal noch Frost geben. Dann erfrieren die Blüten.Das Frühlingswetter im Klimawandel
Durch die Veränderungen des Klimas ändert sich auch das Wetter im Winter und Frühjahr.Der Übergang vom Winter zur wärmeren Jahreszeit beginnt inzwischen immer früher im Jahr. Für den Rotmilan bringt das manche Vorteile und auch einige Herausforderungen.
Milvus, der Rotmilan, beobachtet das aufmerksam. Schließlich ist sein Erfolg bei der Jagd auch vom Wetter abhängig.
Es fällt weniger Schnee in der kalten Jahreszeit, weil es insgesamt wärmer wird. Das Wasser aus den Wolken fällt eher als Regen zu Boden. Manchmal auch ganz viel auf einmal. Das ist typisch für das Frühlingswetter im Klimawandel.
Es gibt aber auch immer häufiger längere trockene Phasen im Frühjahr. Dann fällt lange Zeit gar keinen Niederschlag. Insgesamt ist das Wetter extremer geworden. Das findet nicht nur Milvus, auch die Wissenschaft kommt zu diesem Ergebnis.
Aber das Jahr geht ja noch weiter. Das ist dann Teil einer weiteren Jahreszeiten-Geschichte!
Wie wirkt sich der Klimawandel auf bestimmte Tierarten aus? Und wie gehen sie damit um?
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