Lebensraum:
Erdboden
Wo die Erde locker und feucht ist, herrscht ziemlich viel Leben im Boden.
In den oberen Bodenschichten zwischen Wurzeln, Erdkrume, großen und kleinen Steinchen wohnen, jagen, fressen und verstecken sich die unterschiedlichsten Bodentiere.
Hier kannst du nachsehen, welche Tiere oft gut zu beobachten sind und woran du sie erkennst.
Außerdem stellen sich 3 Tiere genauer vor, die unbedingt von dir kennengelernt werden wollen.
Maulwurf
Darf ich mich vorstellen? Ich bin der Europäische Maulwurf. Ich bin ein Bodenwühler mit scharfen Krallen an meinen schaufelförmigen Händen.
Bestimmt habt ihr meine typischen Erdhügel schon auf der Wiese gesehen. Es ist überschüssige Erde. Ich hinterlasse sie beim Tunnel-Graben.
An der Erdoberfläche könnt ihr mich selten sehen, denn neben Fuchs und Marder muss ich mich auch vor Greifvögeln in Acht nehmen.
Meistens halte ich mich im Boden von Wiesen, Parks, Feldern und auch Wäldern auf. Hauptsache, die Böden sind nicht zu trocken, dann sind sie mir zu hart und ich finde auch kaum Nahrung.
Manche Menschen ärgern sich über meine Hügel. Dabei bin ich doch nützlich, denn ich durchlüfte den Boden. So kann das Regenwasser gut in die Erde eindringen.Falls jemand meine Tunnel sucht: die liegen 10 bis 60 cm tief in der Erde. In der Mitte lege ich eine Nestkammer für meine Jungen an. Auch eine Speisekammer habe ich. Darin bewahre ich meinen Notfall-Vorrat für den Winter auf, denn ich halte keinen Winterschlaf.
Was mir schmeckt
Am liebsten vertilge ich Regenwürmer. Aber genauso gern mag ich Raupen, Käfer, Tausendfüßler und Insektenlarven, besonders die fetten Engerlinge.
Um sie zu finden, brauche ich keine Augen. Ich orientiere mich mit meinen langen Tasthaaren. Die trage ich nicht nur im Gesicht, sondern auch am Schwanz.Auch sonst habe ich viele Haare: mein weiches grauschwarzes Fell ist sehr dicht. So hält es mich in der Erde trocken und warm. Gegen den Strich kann man meine Haare nicht kämmen, denn es gibt bei mir keine Wuchsrichtung. Das ist perfekt: so kann ich in den engen Gängen auch mühelos den Rückwärtsgang einlegen.
Was ich nicht gern rieche, sind petroleumgetränkte Lappen – die vertreiben mich vom Gelände.
Regenwurm
Mich kennt ihr bestimmt gut. Ich bin der Gemeine Regenwurm. Gemein heißt nicht, dass ich mich schlecht verhalte, sondern einfach sehr häufig bin. Manchmal nennt man mich auch Roter Tauwurm.
Ich habe viele Verwandte, die kleiner oder größer sind als ich. Manche leben im Kompost, andere im Waldboden oder im Ackerboden. Ich jedenfalls bin ein Stubenhocker: meine Wohnröhren verlasse ich in meinen 2 bis 8 Lebensjahren nur ungern.
Spüre ich Erschütterungen, könnte es mein Fressfeind, der Maulwurf sein. Dann bringe ich mich in Sicherheit, auch wenn es am Ende nur Regentropfen waren, die mich aus der Erde gelockt haben. Sicher ist sicher. Aber auch vor hungrigen Vogelschnäbeln muss ich mich sehr in Acht nehmen.Ein besonderer Körper
Augen und Ohren habe ich keine. Dafür habe ich spezielle Sinneszellen. Mit denen nehme ich die Erschütterungen wahr und kann auch hell und dunkel unterscheiden. Und obwohl ich einen Mund habe, kann ich mit meinem ganzen Körper schmecken – süß oder bitter, fressbar oder nicht? Das festzustellen ist für mich kein Problem!
Manche Menschen denken, bei mir gibt es kein Vorn und Hinten. Aber schaut mich mal genau an: Am Kopfende bin ich viel spitzer als am hinteren Ende. Mit dieser Spitze zwänge ich mich in die Erde.
Dank meiner vielen Muskelringe kann ich mich dicker und dünner machen. So kann ich den schmalen Gang verbreitern und mich Stück für Stück vorwärts arbeiten.
So viel Arbeit macht natürlich hungrig: am liebsten ernähre ich mich von zersetzten Blättern. Die ziehe ich von der Erdoberfläche in meine bis zu 3 Meter langen, tiefen Röhren hinein. Dabei nehme ich auch viel Erde mit auf.Was am Ende heraus kommt, habt ihr bestimmt auch schon entdeckt: kleine Häufchen aus fruchtbarster Erde!
Erdhummel
Hummel ist nicht gleich Hummel! Ich nämlich, bin die Erdhummel.
Ihr könnt mich ganz einfach an meinen 2 gelben Streifen und der weißen Hinterleibsspitze erkennen.
Mein Pelz ist sehr dicht und ich habe kräftige Muskeln. So kann ich schon bei kühleren Temperaturen ausfliegen. Daher seht ihr mich schon zeitig im Jahr.
Mein Name verrät euch auch, wo ich das Nest für meine Kinder anlege: In der Erde.Da ich selbst nicht graben kann, nutze ich verlassene Mäusenester. Es ist also nicht verwunderlich, wenn ihr mir an einem Mauseloch begegnet.
Unter der Erde habe ich kleine Tönnchen aus Wachs angelegt. Da hinein gebe ich den gesammelten Nektar, die Nahrung für die ersten Arbeiterinnen in meinem neuen Hummelstaat.
Später werden sie das Nektarsammeln für den neuen Nachwuchs übernehmen. 500 Erdhummeln in einem Hummelstaat, also zum Beispiel in einem Mausenest sind keine Seltenheit.
Fleißiges (Wild-) Bienchen
Weil ich eine besonders fleißige Bestäuberin bin, nutzen mich Gärtner*innen oft in Gewächshäusern.
Dort bestäube ich besonders oft Erdbeerpflanzen und Tomatenpflanzen. Hier siehst du mich an einer Tomatenblüte.
Wir Erdhummeln sind ein friedliches Völkchen.
Nicht ganz so friedlich könnte sich die Gemeine Wespe verhalten. Auch sie bewohnt Mauselöcher, wie hier im Bild – also gut aufpassen: fliegen schlanke, schwarz-gelb gestreifte, unbehaarte Insekten aus, macht einen großen Bogen um das Loch.Bei brummenden, pelzigen Fliegern könnt ihr in Ruhe beobachten. Noch mehr zu mir findet ihr hier.