Biber
Steckbrief
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Biber Steckbrief
Name: Europäischer Biber (wissenschaftlicher Name: Castor fiber)
Klasse: Säugetier
Größe: Von der Nase bis zur Schwanzspitze können Biber zwischen 100 und 140 cm lang werden. Dabei ist der Schwanz etwa 30-35 cm lang.
Gewicht: Etwa 23 bis 30 Kilogramm.
Lebensdauer: Bis zu 20 Jahre.
Fell: Der Biber-Pelz ist braun, besonders dicht und besteht aus zwei Haartypen: Den oberen langen Grannenhaaren und der dichten Unterwolle. Dazwischen bildet sich eine isolierende Luftschicht, die warm hält und beim Schwimmen für Auftrieb sorgt. Damit es gut vor Nässe und Kälte schützt, pflegen Biber ihr Fell ausgiebig: Sie „kämmen“ es mit ihrer Spezial-Putzkralle und fetten es mit einem wasserabweisenden Analsekret ein.
Nagezähne: Biber haben lebenslang nachwachsende orangefarbene Schneidezähne. Das ist wichtig, denn durch das tägliche Nagen nutzen sie sich schnell ab, bleiben aber immer scharf. Mit ihrer kräftigen Kiefermuskulatur können Biber sogar Bäumen fällen.
Schwanz: Die Biber-Kelle, so wird der breite, flache und beschuppte Schwanz auch genannt, hat viele Funktionen: Steuer und Ruder beim Schwimmen, Fettspeicher für den Winter, Stütze beim Sitzen, Kommunikationsmittel (bei Gefahr klatscht der Biber damit auf die Wasseroberfläche) und zur Abkühlung an heißen Tagen (dann wird sie ins kalte Wasser gehalten).
Körperbau: Stromlinienförmig. Augen, Nase und Ohren liegen auf einer Linie hoch am Kopf. So kann der Biber beim Schwimmen fast vollständig abtauchen und nur den oberen Teil des Kopfes über Wasser halten. Gefahren kann er so schnell erkennen, ohne selbst gesehen zu werden.
Geschwindigkeit: Beim Schwimmen 4 bis 10 km/h.
Lebensraum: Stehende und sehr langsam fließende Gewässer, auch Gräben und Bäche, mit vielen Weichhölzern in Ufernähe (Weide, Pappel, Erle). Ein Biberrevier erstreckt sich normalerweise 1 bis 5 Kilometer am Ufer entlang und nur bis zu 50 Meter ins Landesinnere hinein.
Lebensweise: Im Familienverbund (2 Elterntiere und 2 Generationen von Jungtieren).
Bau: Je nach Umgebung legen sich Biber einen Erdbau, einen Mittelbau oder eine vollständig von Wasser umgebene Biberburg an. Der Eingang dazu liegt immer unter Wasser. Biber bauen Dämme, mit denen sie Bäche aufstauen und sogar künstliche Teiche anlegen. So stellen sie sicher, dass der Eingang zum Wohnbau immer unter Wasser und die Biberburg im Wasser liegt. Biber gestalten somit die Landschaft und schaffen wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.
Fortpflanzung: Meist bringt die Bibermutter zwischen April und Juni 1 bis 4 Jungtiere zur Welt.
Nahrung: Biber sind Vegetarier. Sie fressen Wasser- und Uferpflanzen und besonders gern die zuckerhaltige Rinde von Weiden, Erlen und Pappeln.
Feinde: Fuchs, Uhu, Seeadler, Raubfische.
Verteidigung: Biber müssen vor allem ihr Revier verteidigen. Zur Markierung verspritzen sie eine ölige Drüsenflüssigkeit (Bibergeil). Ihre Jungen schützen sie auch mit Bissen vor Angreifern.
Spuren: Am häufigsten begegnet man den Fraßspuren, die Biber mit ihren Schneidezähnen hinterlassen. Aber im feuchten Schlamm oder Schnee entdeckt man auch gut ihre Trittsiegel. An der Uferböschung finden sich oft auch „Biber-Rutschen“, ihre steilen Pfade, die ins Wasser führen.
Beobachtungszeit: Am Besten lassen sich Biber in der Dämmerung beobachten, denn sie sind dämmerungs- und nachtaktiv. Biber machen keinen Winterschlaf.
Verwechslung: Neben dem Biber mit seinem breiten, flachen Schwanz (Kelle) sieht man auch häufig die etwas kleineren Nutrias mit dem runden Schwanz oder die noch kleineren Bisamratten mit einem ovalen Schwanz.