
Vom Ei zum Schmetterling
Wer verwandelt sich zum Schmetterling?
Schmetterlinge verbringen nicht ihr ganzes Leben als zarte, wunderschöne, flatternde Insekten. Sie schlüpfen als winzige Raupe aus einem Ei, verpuppen sich und schlüpfen erst nach einiger Zeit als fertige Schmetterlinge. Diese Verwandlung heißt Metamorphose.
Ein Schmetterling durchläuft dabei 4 Entwicklungsstufen. In der Wissenschaft nenn man eine Entwicklungsstufe auch Stadium. Die 4 Stadien heißen:
1. Eistadium – 2. Raupenstadium – 3. Puppenstadium – 4. Falterstadium
Das Schmetterlingsleben beginnt: mit dem Ei-Stadium
Das Schmetterlingsweibchen legt seine Eier an der Unterseite von Blättern, an Blüten, Pflanzenstängeln oder unter Baumrinde ab. Meist an Pflanzen, die den Raupen, die aus den Eiern schlüpfen, besonders gut schmecken.
Rechts siehst die ein Ei des Kleinen Kohlweißlings an einem Blatt der Senfpflanze.
Futtern bis zum Platzen: das Raupen-Stadium
Ein bis drei Wochen nach der Eiablagen schlüpfen die Raupen. Sie sind zunächst sehr klein und leben sehr versteckt.
Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen fressen sie den lieben langen Tag. Natürlich werden sie dadurch größer und dicker und irgendwann wird ihnen ihre Haut zu eng. Sie platzt und wird abgestreift.
Dann futtern die Raupen weiter, bis ihnen auch ihre nachgewachsene neue Haut zu eng wird. Das Ganze wiederholt sich vier- bis fünfmal und die Raupe wird dabei immer größer.
Geduldig durch die Verwandlung – das Puppen-Stadium
Nach etwa vier bis sechs Wochen ist die Raupe groß genug. Mit ihrer letzten Häutung verwandelt sie sich in eine Puppe. Einige Raupenarten bilden eine zarte, gut getarnte, schützende Puppenhaut. Andere Raupenarten spinnen sich einen dicken schützenden Kokon aus Seide.
Alle Schmetterlingspuppen haben nun eine Ruhephase, meist 2 bis 4 Wochen lang. Manche von ihnen hängen dabei kopfüber an einem Gespinnstfaden herab, manche hängen aufrecht, wie mit einem Gürtel angebunden an Zweigen oder Pflanzenstängeln und manche Raupen verpuppen sich am oder im Boden.
Im Inneren findet die unglaubliche Verwandlung statt: die Raupe wird aufgelöst und umgeformt. Am Ende hat sich eine ganz und gar neue Gestalt entwickelt.
Hier im Bild musst du genau hinsehen: Die grüne Puppe des Kohlweißlings ist sehr gut getarnt. Sie sieht aus wie ein Blatt.
Hier im Bild siehst du zwei Kohlweißlinge bei der Paarung. Bald legt das Weibchen Eier und alles beginnt von vorn.
Flattern, Flirten, Eierlegen – das Falter-Stadium
Ist die Umwandlung abgeschlossen, sprengt der Falter seine Puppenhülle oder den Deckel seinen Kokons auf.
Nun pumpt er Flüssigkeit vom Körper in die noch schlaffen und klein zusammengepackten Flügel. Dafür braucht er ein paar Stunden.
Sobald er fertig ist, hat er nur noch ein Ziel: einen Partner oder eine Partnerin finden, damit neue Eier gelegt werden können.
Manche Falter leben nur kurze Zeit und müssen sich darum beeilen. Einige wenige Schmetterlingsarten überwintern sogar als Falter.