
Die Jahresuhr
mit zehn
Jahreszeiten
Jahresuhr undphänologischer Kalender
Erstaunliche Erscheinungen beobachten
Einfach phänomenal, wenn zeitig im Jahr die allererste Knospe aufspringt! Das Wort Phänomen bedeutet: Erscheinung, die man beobachten kann.
Es gibt ein ähnliches Wort: Phänologie. Der Wortbaustein „-logie“ bedeutet Lehre oder auch Wissenschaft. Phänologie ist also die Lehre von den regelmäßig wiederkehrenden Natur-Erscheinungen.
Die Jahresuhr
Schon seit etwa 300 Jahren werden solche Naturerscheinungen jedes Jahr genau notiert. Mit der Zeit entstand dabei ein richtiger Kalender.
Wissenschaftlerinnen und Naturforscher nennen das „Phänologischer Kalender“.
Er sieht aus wie eine Uhr. Genau wie die Stunden auf der Uhr laufen die Naturerscheinungen nacheinander ab und zeigen uns den Beginn der verschiedenen Jahreszeiten an.
Zehn Jahreszeiten
Die vier Hauptjahreszeiten sind bei uns in Mitteleuropa Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Auf der Uhr des Phänologischen Kalenders gibt es aber sogar 10 Jahreszeiten.
Der Frühling beginnt zum Beispiel mit dem Vorfrühling. Danach folgt der Erstfrühling. Dritter im Bunde ist der Vollfrühling. Auch der Sommer und der Herbst sind in 3 Abschnitte unterteilt. Im Winter ruht die Vegetation.
Vorfrühling
Blühen schon die ersten Schneeglöckchen, die Haselnuss und die Salweide? Dann hat der Vorfrühling begonnen.
Erstfrühling
Blühen schon der erste Löwenzahn, die Johannisbeere oder die Schlehe? Dann hat der Erstfrühling begonnen.
Vollfrühling
Und blühen schon die Apfelbäume und der Flieder? Dann hat der Vollfrühling Einzug gehalten.
Frühsommer
Wenn der erste Holunder blüht, ist der Frühling vorbei. Der Frühsommer ist da.
Hochsommer
Der Hochsommer beginnt, wenn die Sommerlinden blühen.
Spätsommer
Jetzt erst blüht das Heidekraut.
Frühherbst
Die Herbstzeitlosen beginnen zu blühen.
Vollherbst
Die Früchte der Esskastanie reifen.
Spätherbst
Fast alles Laub fällt herunter.
Wozu brauchen wir 10 Jahreszeiten?
Stelle dir vor, in deinem Ort gibt es eine Gruppe von Menschen, die Jahresuhr-Beauftragte sind.
Jedes Jahr schreiben sie auf, wann im Ort die ersten Schneeglöckchen erblühen. Sie vergleichen das Datum auch immer mit den Angaben aus den vergangenen Jahren.
In den letzten 25 Jahren machen sie eine Entdeckung: die Schneeglöckchen blühen jedes Jahr ein paar Tage eher! Von den Wissenschaftlern und Natur-Forscherinnen erfahren sie: Es liegt an den Temperaturen.
Es wird schon viel früher im Jahr warm. Darum verschieben sich auch die Jahreszeiten.
Das genaue Betrachten hilft also beim Erkennen der Klimaveränderungen. Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen und Wildtiere können so festgestellt werden.
Was kannst du genau beobachten?
Möchtest du deine eigenen Beobachtungen in eine Jahresuhr eintragen?
Am besten suchst du dir eine typische Zeigerpflanze aus.
Das kann zum Beispiel eine der folgenden sein: Schneeglöckchen, Buschwindröschen, Haselnuss, Holunder, Salweide, Buche.
Was du notieren solltest:
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- Beginn und Ende der Blüte
- Austrieb der Blätter
- Moment, in dem die Früchte reif sind
- Beginn des Laubfalles