Tierische
Tricks gegen
die Strömung
Wenn ein welkes Blatt ins Bachwasser fällt, wird es von der Strömung davongetragen, weil es so leicht ist.
Fällt ein Stein ins fließende Wasser, bleibt er vielleicht liegen. Entweder, weil er schwer genug ist oder weil er flach ist und dem Wasser nur sehr wenig Angriffsfläche bietet. Ist der Stein dagegen kugelig und leicht, wird auch er von der Strömung mitgenommen.
Die kleinen Bachlebewesen haben es nicht leicht. Ständig sind sie der Kraft des Wassers ausgesetzt. Darum haben sie Strategien, also Tricks entwickelt, um vom Wasser nicht mitgerissen zu werden.
Die Stromlinienförmigen
Die winzigen Flohkrebse haben einen seitlich flachen Körper. Um diesen zu ihrem Vorteil zu nutzen, liegen sie seitlich auf dem Gewässerboden. In der gleichen Haltung bewegen sie sich am Boden fort. Da, wo eine heftigere Strömung herrscht, verkriechen sie sich zusätzlich unter Steinen oder Holzstücken.
Viele wasserlebende Insektenlarven haben einen schräg abgeplatteten Körper. Wenn das Wasser darüber streicht, werden sie davon an den Boden gedrückt und nicht mitgerissen.Fische haben einen stromlinienförmigen Körper. So bieten sie dem Wasser am wenigsten Widerstand. Einen ganz flachen Körper haben die Plattfische wie z.B. Scholle oder Flunder. Sie halten sich besonders am Gewässergrund auf.
Die Anhefter
Eine Art Saugnapf eignet sich gut, um an günstigen Positionen Pause zu machen. Damit verankern sich z.B. Rollegel, Strudelwürmer und Napfschnecken am Boden.
Die Beschwerer
Manche Tiere machen sich schwerer als sie sind. Einige Köcherfliegenlarven spinnen sich eine Hülle (Köcher) aus Seide. Daran befestigen sie winzige Steinchen oder anderes Material und verkriechen sich darin. So wiegen sie deutlich mehr und werden vom Wasser nicht mehr so leicht davongetragen.
Auf Nummer sicher gehen die Köcherfliegenlarven, die ihre Köcherhülle an der Unterseite von Steinen befestigen.
Die Klammerer
Steinfliegenlarven nutzen ihre sehr kräftigen Beinkrallen. Damit halten sie sich an kleinsten Unebenheiten fest.
Und sonst?
Natürlich ist es für kleine Wasserlebewesen immer ganz praktisch, sich im Schutz vor der Strömung hinter oder zwischen größeren Steinen aufzuhalten… da werdet ihr auf eurem Forschungsausflug sicher besonders oft fündig.