Feste und Bräuche in der kalten Jahreszeit
Feste und Bräuche in der kalten Jahreszeit
Da haben die drei Naturpark-Detektive schon recht:
Wenn die Tage kürzer werden und es draußen immer früher dunkel, kalt und ungemütlich wird, beginnt die Zeit der Feste und Bräuche.
Die Menschen machen es sich zuhause richtig gemütlich. Sie schmücken ihre Straßen, Häuser und Wohnungen mit glitzernder, leuchtender Weihnachtsdekoration und zünden Kerzen an. So bringen sie Licht in die dunklen Nachmittage und Abende. Familien und Freunde kommen zusammen. Es wird gemeinsam gebastelt, gebacken und gekocht, gegessen, gesungen und gefeiert.
An Silvester wird das alte Jahr verabschiedet und das neue Jahr mit Feuerwerk willkommen geheißen. Und zu guter Letzt, wenn der Frühling naht und langsam alle genug von Kälte, Schnee und Dunkelheit haben, vertreiben die Fastnachts-Narren den Winter lautstark mit ihren furchteinflößenden Masken und wilden Tänzen.
11. NOVEMBER: Martinsumzug oder Laternenfest
In vielen Gemeinden gibt es um den 11. November herum Martins- oder Laternenumzüge. Oft werden sie von Kindergärten und Grundschulen organisiert. Die Kinder ziehen mit oft selbstgebastelten Laternen singend durch die Straßen. Sie bringen damit Licht in die Dunkelheit.
Manchmal wird auch die Geschichte vom Heiligen Martin auf seinem Ross nachgespielt. Er hat der christlichen Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. Außerdem erzählt die Legende von einer Gänseschar. Oft werden darum Plätzchen in Gänseform gebacken und verteilt.
ADVENTSZEIT
Ende November/Anfang Dezember beginnt die Adventszeit. Mit Weihnachtsmarktbesuchen, Plätzchenbacken und basteln verschönern sich die Menschen die Wartezeit bis Weihnachten.Vom ersten bis zum 24. Dezember gibt es für Kinder jeden Tag eine kleine Überraschung im Adventskalender. Und an jedem der vier Sonntage vor Weihnachten wird eine Kerze am Adventskranz angezündet. Wenn alle vier Kerzen brennen, ist bald Weihnachten. Übrigens: Der Adventskranz wurde vor etwas mehr als 180 Jahren in Hamburg erfunden. Und zwar von Johann Hinrich Wichern im „Rauhen Haus“, einem Kinderheim. Um den Kindern eine Freude zu bereiten, stellte er für jeden Tag bis Weihnachten eine Kerze auf ein Wagenrad.
4. DEZEMBER: BARBARA-TAG
Der 4. Dezember ist der Namenstag der Heiligen Barbara.Weil sie Gott mehr verehrte als den Kaiser soll sie in einem Turm gefangen gehalten und zum Tode verurteilt worden sein. Im Gedenken an sie schneiden viele Christen und Christinnen an diesem Tag einen Obstbaum-Zweig ab und stellen ihn in der warmen Wohnung in eine Vase.
Mit etwas Glück blüht er an Weihnachten.
6. DEZEMBER: NIKOLAUS-TAG
Der Heilige Nikolaus war vor vielen hundert Jahren Bischof in der Stadt Myra. Das liegt in der heutigen Türkei.Die Menschen damals mochten ihn sehr, denn er half den Armen und liebte besonders die Kinder.
Noch heute erzählen sich die Menschen Geschichten vom Heiligen Nikolaus. Besonders an seinem Festtag, dem 6. Dezember.
Wie Nikolaus vor langer Zeit, verschenken wir an diesem Tag kleine Gaben, um anderen eine Freude zu machen.
21. ODER 22. DEZEMBER: WINTERSONNENWENDE
Die Wintersonnenwende ist der kürzeste Tag des Jahres.Die Sonne steht an diesem Tag besonders Tief über dem Horizont. Sie geht besonders spät auf und früh wieder unter. Es ist also besonders lange dunkel.
Die Wintersonnenwende ist entweder am 21. oder 22. Dezember und gleichzeitig auch kalendarischer Winteranfang.
Nach der Wintersonnenwende werden die Tage langsam wieder länger, denn jeden Tag geht die Sonne am Nachmittag ein bisschen später unter.
24. bis 26. DEZEMBER: WEIHNACHTEN
An Weihnachten feiern viele Menschen die Geburt Jesu. Es ist also ursprünglich ein christliches Fest.Weihnachten ist aber auch ein Fest der Liebe, des Friedens, der Freude und des Lichts, das oft gemeinsam mit der Familie gefeiert wird.
31. DEZEMBER + 01. JANUAR: SILVESTER UND NEUJAHR
Silvester ist der letzte Tag des alten Jahres, Neujahr der erste Tag des neuen Jahres.Auf der ganzen Welt feiern die Menschen den Jahreswechsel. Pünktlich um Mitternacht begrüßen sie das neue Jahr lautstark und mit Feuerwerk und wünschen sich Glück und alles Gute für das kommende Jahr.
Übrigens, schon seit langer Zeit feiern die Menschen ein Fest am Jahresende.
Auch das Feuerwerk hat eine lange Geschichte und seinen Ursprung in den Feuerfesten der Germanen.
WEIHNACHTEN BIS DREIKÖNIG: RAUHNÄCHTE
Rund um die zwölf sogenannten Rauhnächte zwischen Weihnachten und Dreikönig (6. Januar) gibt es viele – teilweise jahrhundertealte – Rituale, Bräuche und Geschichten.Entstanden sind sie in einer Zeit ohne elektrisches Licht, in der es für viele Naturphänomene noch keine wissenschaftlichen Erklärungen gab.
Gerade in der Zeit um den Jahreswechsel sind die Tage besonders kurz und die Nächte umso länger.
Wie muss sich das damals wohl für die Menschen angefühlt haben ohne elektrisches Licht und Zentralheizung? Ziemlich unheimlich und unwirklich, oder?
Kein Wunder, dass sie sich gerade in dieser Zeit Gedanken um die Zukunft machten und sich Geistern, Dämonen und unheimlichen Gestalten näher fühlten.
6. JANUAR: DREIKÖNIGSTAG
Casper, Melchior und Balthasar heißen die drei Weisen aus dem Morgenland, denen wir am 6. Januar gedenken.Laut christlicher Überlieferung waren sie Sternkundige. Geleitet vom Weihnachtsstern sollen sie vor mehr als 2.000 Jahren das Jesuskind im Stall von Bethlehem besucht und beschenkt haben.
Bis heute gibt es in katholischen Gegenden die Tradition der Sternsinger: In der Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag verkleiden sich Kinder als die Heiligen Drei Könige und ziehen singend von Haus zu Haus.
Dabei sammeln sie Geld für arme und notleidende Kinder auf der ganzen Welt.
Wenn die Menschen möchten, schreiben die Sternsinger ihnen die Buchstaben „C + M + B“ und dazu die aktuelle Jahreszahl an die Haustür.
Die Buchstaben erinnern an die Namen der Heiligen Drei Könige und stehen für den lateinischen Satz “Christus mansionem benedicat”. Das heißt übersetzt: “Christus segne dieses Haus”.
2. FEBRUAR: MARIÄ LICHTMESS
Spätestens an diesem Tag werden die Weihnachtskrippen und -bäume in den letzten Häusern und Kirchen abgebaut.Die Weihnachtszeit, die früher 40 Tage dauerte, ist vorbei.
In der katholischen und orthodoxen Kirche ist dies ein besonderer Tag, an dem im Gottesdienst alle Kerzen gesegnet werden, die im Laufe des Jahres in der Kirche gebraucht werden. Daher kommt auch der Name „Mariä Lichtmess“.
FEBRUAR/MÄRZ: FASTNACHT
Von Aschermittwoch bis Ostern dauert die vierzigtägige Fastenzeit im Christentum.In dieser Zeit mussten die Menschen früher auf vieles verzichten: Fleisch, Süßigkeiten, Milch, Eier … Grund genug, vorher noch einmal so richtig zu feiern und zu schlemmen.
Übrigens: Schon der Name „Fast-Nacht“ (die Nacht bzw. letzten Nächte vor der Fastenzeit) verweist auf den christlichen Ursprung des Festes.
Aber auch alte Bräuche und Rituale zur Vertreibung des Winters, die bereits in vorchristlicher Zeit entstanden, wurden in die Fastnachts-Feierlichkeiten übernommen.