Naturpark-Detektive mit dem Entdeckerwagen beim Ferienspaß
Tag 1 – mit dem Entdeckerwagen
Gegen 10 Uhr kamen 13 Kinder gut ausgerüstet für die nächsten 2 Tage an der alten Obstscheune an.
Begrüßt wurden sie von Fränze Stein vom Naturpark und von Thomas Dzeyk, dem Bäcker und nach einem kurzen Kennenlernen traf auch schon Erich Müller, der Demeter-Imker ein. Seine Bienenstöcke stehen unter dem großen Esskastanienbaum hinter der Obstscheune.
Wie genau das mit der Honigproduktion funktioniert wurde nicht nur in der Theorie veranschaulicht. Bald stand die Gruppe staunend und auch ein wenig respektvoll an den Bienenstöcken. Mit routinierten Handgriffen holte Imker Erich einzelne Honigrahmen heraus.
Die Kinder durften dabei nicht bloß Honig frisch aus der Wabe naschen und die ungefährlichen Drohnen über ihre Finger spazieren lassen, sondern erlebten auch hautnah den Schlupf junger Arbeiterbienen mit.Es versteht sich von selbst, dass das anschließende Magenknurren mit frischem Honigbrot besänftigt werden durfte.
Gut gestärkt ging es dann mit dem Naturpark-Entdeckerwagen auf die Wiese. Schließlich sollte ein Kräuterquark fürs Mittagessen entstehen.Dafür lernten die Kinder zunächst einiges über essbare Wiesenkräuter, bevor es ans gezielte Sammeln ging. Auch der Kräutergarten hinter der Scheune bekam einen Besuch und mit reichlicher Ausbeute ging es gemeinsam ans Verarbeiten.
Nach einem köstlichen Mahl aus frischen Pellkartoffeln mit superregionalem Kräuterquark gab die Mittagspause die Gelegenheit, ein kleines Theaterstück zu entwickeln und anschließend aufzuführen… Ferienkinder, Geister und Schurken unterm Dach der Obstscheune vereint – so könnte man es betiteln.
Am heißen Nachmittag lockte der nahe kühle Wald. So machten sich die Kinder zusammen mit den Naturpark-Detektiven auf den Weg. Ausgestattet mit dem prall gefüllten Entdeckerwagen wurde die Welt aus neuen Perspektiven erkundet – durch die Lupe, mittels Spiegeln oder auch rein mit dem Tastsinn. Kaum zurück, rief auch schon der vorher angerührte Brotteig nach Aufmerksamkeit. Mit fachkundiger Anleitung durch den Bäcker Thomas lernten die Kinder, Dambedeis, Brezeln und Kränze zu formen und dann ging es ab damit in den bereits vorgeheizten Holzofen. Einige Kinder waren noch immer so fasziniert von der Kräuterwelt, dass unterschiedliche Teevarianten ebenso zubereitet wurden, wie verschiedene Kräuterbuttervariationen. Diese gaben abends den frisch gebackenen Brötchen den letzten Schliff.Waldtraud Nölle von der BGU servierte dazu noch ein kräuterreiches Nudelgericht, so dass wirklich niemand hungern musste.
Im Gegenteil: Es bedurfte wieder etwas Bewegung, daher kam die anstehende Nachtwanderung zur Thuja-Königin wie gerufen. Schnell gewöhnten sich die vielen Augenpaare an die Dunkelheit und die gespitzten Ohren an das laute Grillenzirpen ringsumher. Nach unzähligen Gruselgeschichten-Beiträgen der Kinder war doch langsam Zeit für den Rückweg.Das kleine Feuer in der gut gesicherten Feuerschale war mit Stockbrot und Gitarrenmusik schließlich der Ort für einen gemütlichen Ausklang des langen und aufregenden Tages.
Tag 2 – Ferienspaß
Der nächste Morgen zeigte gemischtes Wetter an, doch für ein trockenes Frühstück an der langen Tafel im Freien reichte es allemal. Dank der immer noch hohen Lufttemperatur war der zwischenzeitliche Nieselregen eine fröhlich angenommene Abwechslung und kein Hinderungsgrund für Bewegung an der frischen Luft.
So konnte auf einem weißen Bettlaken ein riesiges Streuobstwiesen-Kunstwerk aus gesammelten Naturmaterialien entstehen, welches die Kinder stolz präsentierten. Sogar jede Menge Grashüpfer waren ins Gesamtwerk integriert, ehe sie mit den Becherlupen eingehend untersucht wurden. Waldtraud Nölle öffnete den Heil- und Küchenkräutergarten ein weiteres Mal für die Ernte. Jedes Kind durfte sich eine eigene Mischung zusammenstellen. Die Namen der Pflanzen wurden fein säuberlich auf ihren Kräuterlisten notiert, einzelne Kräuterbündelchen beschriftet. Anschließend ging die Kreativität in die zweite Phase: Jedes Kind hat sich ein Medizinbeutelchen aus Leinenstoff hergestellt und mit gepressten Pflanzenteilen bedruckt oder bemalt.Kaum getrocknet, wurden die individuellen Kräutersammlungen ins selbst geschnürte Beutelchen gepackt und gegenseitig bestaunt.
Und um der Artenvielfalt zu guter Letzt auch kreativ auf die Sprünge zu helfen, entstanden an dem Nachmittag noch 13 bunte, handgefilzte Schmetterlinge.Ende des gelungenen Ferienprogrammes durften sie zusammen mit den Teilnehmenden die Heimreise antreten.
Schöne Ferien noch!