Klima-
freundliches Superfood
Superfood!? - Klimafreundliches Superfood!?Was ist das überhaupt?
„Superfood“ – oft nicht super fürs Klima
Sagt mal, habt ihr eigentlich schon mal was von sogenannten „Superfoods“ gehört? Damit sind besonders gesunde Lebensmittel gemeint, durch die der Körper sich spürbar vitaler anfühlen soll. Sie enthalten oft besonders viele Vitamine. Oder bestimmte Fette, die besonders bekömmlich sind. Viele dieser super-gesunden Lebensmittel stammen leider aus weit entfernten Ländern der Erde und sind somit nicht klimafreundlich.
Ein bei uns besonders beliebtes und bekanntes Superfood ist die Avocado. Sie stammt meist aus Mittelamerika und hat damit einen sehr weiten Transportweg zu uns nach Deutschland. Außerdem braucht es für den Anbau von Avocado extrem viel Wasser.Weitere „Superfoods“, die unter dieser Bezeichnung angeboten werden, sind zum Beispiel: Gojibeeren (aus China), Acerola-Kirschen und Acai-Beeren (aus Südamerika), Chiasamen (aus Mittelamerika), Baobab (aus Afrika) oder Manuka-Honig (aus Neuseeland). Durch die weiten Transportwege sind all diese Lebensmittel nicht besonders klimafreundlich und kommen deshalb bei Naturpark-Wirtinnen und -Wirten nicht auf die Speisekarte.
Regionale Superfoods als klimafreundliche Alternativen
Eine gute Nachricht: Auch hier bei uns im mittleren und nördlichen Schwarzwald gibt es Lebensmittel, die traditionell als besonders gesund und vitalisierend gelten. Regionales Superfood also! Und das ist auch noch klimafreundlich, weil keine langen Transportwege anfallen, bevor wir diese Lebensmittel nutzen können. Vier von diesen regionalen Superfoods stellen wir euch kurz vor:
Die Walnuss – Das Superfood unter den Nüssen
Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Supernuss entwickeln würden, käme die Walnuss dabei heraus. Sie hat so viele gesunde und positive Wirkungen auf unseren Körper, dass wir sie hier nur kurz aufzählen können.
Walnüsse …steigern die Denkfähigkeit,
wirken entzündungshemmend,
verbessern die Haut,
stärken die Herzfunktionen,
sind gut für Muskeln, Nerven und Knochen,
fördern die Verdauung,
können helfen, Gewicht zu reduzieren und
sind voller gesunder Fette und Ballaststoffe.
Und das Beste: Walnüsse wachsen direkt in eurer Umgebung. Fast überall im Gebiet des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord findet ihr Walnussbäume, deren Nüsse ihr im Herbst sammeln könnt. Also ein wahres Superfood aus der Region, das ihr auch als wertvolles Walnuss-Öl genießen könnt.
Übrigens, hier findet ihr ein tolles Rezept für Walnusskekse!
Hutzelbirnen – Energie lecker konzentriert
Zugegeben, super aussehen tun sie nicht. Aber sie sind sehr lecker und haben es in sich. Hutzel- oder Dörrbirnen sind getrocknete Birnen. Bevor es Kühlmöglichkeiten gab, war das „dörren“ von Obst hier im Schwarzwald eine der wenigen Möglichkeiten, es haltbar zu machen. In einer Hutzelbirne stecken sämtliche Inhalts- und Geschmacksstoffe der Birne in super-konzentrierter Form. Ein echtes Powerfood also.Hutzelbirnen sind reich an Ballast- und Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Kupfer, Jod, Magnesium, Phosphat und Zink. Da sie wenig Fruchtsäure haben, sind Birnen besonders bekömmlich.
Hutzelbirnen selbst herzustellen ist ziemlich aufwendig. Aber ihr bekommt sie in einigen Läden in der Region. Im Winter gibt es außerdem in vielen Bäckereien das sogenannte Hutzelbrot: Ein Früchtebrot – natürlich mit Hutzelbirnen.
Waldhonig – Die ganze Kraft des Waldes
Waldhonig unterscheidet sich von allen anderen Honigarten. Die Bienen produzieren ihn nicht aus Blütenpollen sondern aus dem sogenannten „Honigtau“. Diesen scheiden Blattläuse aus, wenn diese zuvor süßen Pflanzensaft an Nadelbäumen gesaugt haben. Im Waldhonig stecken also die flüssigen Kräfte des Waldes.Waldhonig ist dunkler als die meisten anderen Honigsorten. Er enthält besonders viele Mineralstoffe und ätherische Öle. Damit stärkt er unsere Abwehrkräfte und hilft bei Entzündungen der Atemwege. Ein besonderer Waldhonig ist der Tannenhonig, den es im Schwarzwald recht häufig zu kaufen gibt. Wald- und Tannenhonig gelten als besonders wertvolle Superfoods aus der Region. Manuka-Honig aus Neuseeland braucht hier also kein Mensch!
Brennnesseln – Das unbeachtete Superfood
Brennnesseln sind nicht besonders beliebt bei uns Menschen. Vor allem, wenn wir mit ihren Nesselhaaren in Berührung kommen. Aber: Brennnesseln gelten als Heilpflanzen. Und das zu Recht!Brennnesseltee wirkt stark entwässernd. Kaum eine Wildpflanze enthält außerdem so viel Eiweiß. Die zahlreichen Mineralstoffe der Brennnessel (wie Kalzium, Magnesium und Kalium sowie Eisen und Silicium) bleiben am besten erhalten, wenn die Pflanze nicht erhitzt wird. Brennnessel-Pesto ist da eine gute Variante.
Noch einfacher und direkter könnt ihr die Blüten und Samen der Brennnesseln genießen. Sie schmecken angenehm nussig. Ihr könnt sie direkt mit den Fingern von der Pflanze abknipsen und direkt verspeisen oder als Brotbelag mit etwas Butter und Salz genießen. Weil in den Samen das meiste Eiweiß und die meisten Öle und Mineralstoffe stecken, sind diese ein absolutes Superfood. Und das Beste: Es wächst überall bei uns. Wer braucht da noch Chiasamen aus Mittelamerika?
Übrigens, hier findet ihr ein Rezept für Brenneselsuppe.