Fliegenpilz ein Glücksbringer für Glückspilze
Wie ist aus dem giftigen Fliegenpilz ein Glücksbringer geworden?
Zu Silvester verschenken wir zum Fest oft Glückssymbole.
Zum Beispiel kleine rosa Schweinchen, vierblättrige Kleeblätter, Hufeisen, Schornsteinfeger und auch Fliegenpilze.
Aber halt! Fliegenpilze sind doch giftig! Wieso bringen sie dann Glück?
Vielleicht muss man eher fragen:
Wem bringen sie Glück?
Den Fliegen eher nicht. Sie wurden in früherer Zeit mit „Fliegenpilz-Milch“ betäubt, damit das lästige Gebrumm in der Küche oder Stube ein Ende hat.
Glücklich waren die Leute damals dann wahrscheinlich über die angenehme Stille.
Glückspartner
Birken, Fichten und Kiefern hingegen haben Glück, wenn Fliegenpilze in ihrer Nähe wachsen. Denn sie versorgen sich gegenseitig mit Nährstoffen. Sie sind sozusagen Partner.
Aber warum freuen wir uns so, wenn wir im Wald einen Fliegenpilz sehen? Weil er einfach schön ist mit seinen weißen Tupfen auf dem roten Hut. Er verzaubert uns und viele Menschen mögen seinen Anblick, egal ob in echt oder als Dekoration. Er erinnert an Märchen und Mythen und an ein bisschen Zauberei.
Und woher kommt das Wort Glückspilz?
Ein Glückspilz hat einfach Glück.
Früher sagte man das Wort daher oft zu Menschen, die auf nicht ganz ehrliche Weise zu Wohlstand gekommen sind. Davon gab es eine Zeit lang richtig viele in kurzer Zeit – so wie auch Pilze in kurzer Zeit aus dem Boden schießen, wenn die Umstände gut passen.
Glückspilz war damals eher ein Schimpfwort.
Heutzutage
ist ein Glückspilz ein Mensch, der unerwartet von etwas Gutem überrascht wird.
Wer Fliegenpilze im Garten oder im Park um die Ecke hat, kann sich glücklich schätzen!
Denn sie sagen uns mit ihrer Anwesenheit: Hier ist die Natur ganz in Ordnung.
Übrigens war der Fliegenpilz Pilz des Jahres 2022.
Der neue Pilz des Jahres 2023 ist der Sumpf-Haubenpilz.
Er sieht aus wie ein Streichholz mit zitronengelbem Köpfchen und wächst in feuchten Gebieten – bei uns im Schwarzwald zum Beispiel zwischen den Torfmoosen auf dem Kaltenbronn.
Glückspilze
... für ein Feuerwerk auf der Zunge statt am Nachthimmel...