Gut fürs Klima und die Umwelt:Wenig Kleidung neu kaufen und diese über einen langen Zeitraum nutzen
Klimaschutz im Kleiderschrank?!
Ja, du hast richtig gelesen. Auch mit deiner Kleidung kannst du das Klima schützen. Klar ist, dass wir Kleidung brauchen. Doch wieviel brauchen wir wirklich?
Sie hält uns warm, sie schützt uns vor Sonne, Wind und Regen. Außerdem brauchen wir für unterschiedliche Anlässe auch verschiedene Kleidungsstücke.
Zum Beispiel eine Arbeitshose für den Alltag oder eine schicke Hose für eine Feier. Eine kurze Hose, wenn es warm ist, eine lange, eine besonders warme und vielleicht auch eine Regenhose. Dann noch eine Schlafanzughose, eine Badehose …
Du siehst schon: allein bei den Hosenarten sind wir schon bei 8 Stück angekommen.
Aber was haben deine Hosen nun mit Klimaschutz zu tun?
Mit dem Kauf und der Nutzung deiner Kleidung kannst du deinen CO2-Fußabdruck und deinen Wasser-Fußabdruck beeinflussen.
Ein deutscher Durchschnittsmensch, also du oder deine Mutter oder dein Vater, legt sich jedes Jahr rund 60 neue Kleidungsstücke zu. Das ist umgerechnet etwa alles 6 Tage eins. Viele dieser Kleidungsstücke, zum Beispiel T-Shirts, werden nur kurze Zeit getragen.
Aber egal ob kurz oder lange genutzt: die Herstellung jedes Kleidungsstückes verbraucht viel Wasser und viel Energie. Außerdem belasten die verwendeten giftigen Chemikalien die Umwelt zusätzlich.
Energie:
Ein Baumwoll-Shirt (Gewicht 220g) verursacht etwa 11 kg CO2, das im Laufe seines Lebens in die Atmosphäre freigesetzt wird. Mehr als die Hälfte davon entstehen, bevor du das Shirt überhaupt getragen hast. 2,1 kg zum Beispiel entstehen allein bei der Herstellung. Ein Shirt aus Kunstfaser verursacht bei der Herstellung sogar 5,5 kg umgerechnetes CO2, also mehr als doppelt soviel.
Wasser:
Für die Produktion einer Kinder-Jeans werden beispielsweise etwa 5000 L Wasser benötigt. Einen Großteil davon für die Herstellung der Baumwolle, z.B. für die künstliche Bewässerung der riesigen Baumwollfelder. Weiter geht es mit Glätten, Bleichen, Färben, Bedrucken und eventuell auch Imprägnieren.
Beim Anbau von Baumwolle kommen teils giftige Pflanzenschutzmittel und Dünger zum Einsatz. Für die Herstellung von Kunstfaser, also zum Beispiel für Sport-Kleidung, braucht man Erdöl als Rohstoff.
1 und 1 zusammenzählen:
Je mehr neue Kleidungsstücke du tragen willst, desto mehr Energie und Wasser verbrauchst du.
95 Kleidungsstücke
... hängen im Durchschnitt im Kleiderschrank eines Erwachsenen in Deutschland. Geh doch mal auf die Suche in deinem Kleiderschrank. Wie viele Kleidungsstücke hast DU? Und wie viele davon ziehst du auch wirklich an?Was kannst du tun?
Pass auf, dass deine Kleidung keine Wegwerfware wird! Nutze weniger, aber dafür Kleidung von höherer Qualität. Schätze und pflege sie wie etwas Wertvolles!
Hier habe ich einige Tipps für dich zusammengestellt:
Nutze Kleidung so lange wie möglich! Klar, du wächst noch und brauchst ab und zu größere Kleidungsstücke.
Bringe deine zu klein gewordene Kleidung einfach zum Second-Hand-Shop und finde dort neue Lieblingsteile in deiner passenden Größe! Damit trägst du nämlich dazu bei, Kleidung so lange wie möglich zu nutzen, auch wenn sie vorher jemand anderem gehört hat.
Tausche deine Kleidung! So kommt keine Langeweile auf.Achte auf Kleidung mit möglichst wenig oder keinem Kunststoff! So hilfst du, Mikroplastik zu vermeiden, das beim Waschen in die Gewässer gelangt.
Nutze faire und nachhaltig produzierte Kleidung! So trägst du dazu bei, dass weniger Gifte in die Umwelt gelangen.
Achte auf Kleidung, die richtig lange hält! Billig produzierte Ware soll möglichst schnell „schlecht“ werden, also die Form verlieren oder aus der Naht gehen, damit Neues nachgekauft werden muss. Lass daher lieber die Finger von neuer Billig-Kleidung.
Repariere beschädigte Kleidung! Bestimmt gibt es jemanden in deiner Familie, der dir dabei helfen kann. Frag doch mal nach!
Lerne, selbst Kleidung herzustellen! Zum Beispiel Nähen, Häkeln, Stricken…